Schulprojekt in Togo
Realschule für Bassar, Togo
Bassar ist eine Kleinstadt mit ca. 25.000 Einwohnern im Norden Togos. Für die Stadt und Umgebung gab es bisher schon eine kleine Realschule (Collège). Die Schülerinnen und Schüler hatten aber kein eigenes Gebäude, sondern wurden im Freien oder einem Kirchenraum unterrichtet. Der Staat stellte zwar Lehrer zur Verfügung, es fehlte aber das Geld für ein ordentliches Gebäude.
Ein langjähriger Freund der Projekthilfe, Herr David Djore, lebt seit 25 Jahren in Deutschland und stammt aus Bassar. Er möchte mit dem Einsatz seiner Freizeit und seiner Kontakte und der Unterstützung durch die Projekthilfe nun Stück für Stück einen ganzen Schulkomplex in seiner Heimatstadt aufbauen. Ende 2017 hat die Projekthilfe zugestimmt, zunächst ein erstes Gebäude mit 4 Klassenzimmern für je 60 Schüler der Klassen 5 – 8 zu errichten. In das Gebäude ist ein kleines Lehrerzimmer integriert. Die Arbeiten gingen sehr gut voran, wurden engmaschig überwacht und perfekt ausgeführt. Mit dem Schuljahr 2018/19 konnte die Schule in dieses Gebäude mit 4 Klassen (5 – 8) einziehen. Die offizielle Einweihungsfeier erfolgte im Januar 2019 in Anwesenheit von 4 Mitgliedern der Projekthilfe und dem deutschen Botschafter in Togo.
Zunächst wurde auf dem Schulgelände erfolgreich ein Brunnen gebohrt und 2017 in Betrieb genommen. Herr Djore hat den Mitgliedern eines Witwenvereins angeboten, in der Nähe einen Garten anzulegen, sich um Zaun und Gartengeräte gekümmert. Heute kann man bereits die grünen Beete bewundern und erste Ernten einfahren. Geplant ist eine tägliche Schulspeisung aus diesem Gemüsegarten. Zwei Frauen haben eine Bäckereilehre begonnen, um auch Brot verkaufen zu können.
2017 wurden die Schulfundamente ausgehoben, Zementziegel wurden vor Ort gegossen und deren Produktion sorgfältig überwacht, Anfang 2018 dann der Rohbau, Dachstuhl, Elektroleitungen, Innenputz und Fenster, Türen und Estrich; Fertigstellung rechtzeitig im Sommer zum Schuljahresbeginn. Wir können in jedem Klassenzimmer 60 Kinder unterrichten. Auch die Anmeldungen für die Klassen sind so, dass wir leider schon Schülerinnen und Schüler wieder abweisen müssen. Zum Glück hat die Regierung endlich ihre Zusage für ein weiteres Schulgebäude umgesetzt und dafür zwar unsere Pläne kopiert, leider aber schlampig gebaut, und manche Handwerker warten heute noch auf ihre Bezahlung. Das ist eben der Unterschied und alle hoffen, dass sich die Projekthilfe weiter engagiert.
Im Moment wird gerade das Gebäude für einen Kindergarten auf dem Areal hochgezogen. Auch die Schulkantine ist schon erkennbar. Gleichzeitig haben wir einen Wasserturm mit Solarpumpe gebaut, um endlich auch fließendes Wasser für die Küche, die Schule und besonders auch den Garten zu haben. Selbst die Wasserleitungen auf dem Gelände werden schon verlegt.
Träume werden manchmal wahr.
Auch ein zweites Schulgebäude konnten wir errichten: Siehe Zeitungsbericht Zweite Schule für „vergessene Stadt“ (AZ 02. Dezember 2019)
Der Kindergarten ist inzwischen auch fertig. Einen kurzen Film über die Einweihung, bei der sogar das Fernsehen anwesend war, können Sie hier sehen: